Denise; 10.09.2011-19.09.2011
Abschiedsfeier
Bevor wir nach Afrika gingen, wollten wir noch einmal mit Freunden ein letztes Mal richtig toll feiern, lachen, trinken, und zusammensitzen…:) Die Abschiedsfeier war am 10. September 2011. Wir haben uns riesig über alle Gäste gefreut. Der Abend war einfach genial.
Danke nochmal an alle die kommen konnten.:)
Abschied am Münchner Flughafen
Am 15. September war es dann endlich so weit. Unsere Familien haben uns zum Flughafen begleitet um uns von dort zu verabschieden. Die Stimmung war im Allgemeinen sehr angespannt und getrübt und als es dann Tschüss hieß, löste sich die ganze Anspannung und etliche Tränen flossen dahin. Ok, zugegebenermaßen, bei mir flossen die Tränen auch schon davor völlig unkontrolliert. Wie ich doch Verabschiedungen hasse. Aber das gehört eben dazu, genauso wie die Freude auf das Wiedersehen :)
Ankunft in Daressalam
Als wir in Daressalam ankamen, kam uns zuerst einmal eine sehr ungewöhnliche trockene und heiße Luft entgegen. Und das obwohl es erst 05:30 Uhr in der Früh war. Susanne, unsere deutsche Kontaktperson in Dar (ein wirklich sehr netter Mensch), holte und vom Flughafen in Daressalam ab, und wir fuhren mit dem Auto in das für uns vorgesehene Hotel. Dort angekommen mussten wir uns gleich einmal an die afrikanische Pünktlichkeit gewöhnen, sprich unsere Geduld war gefragt. Wir mussten nach 14 Stunden Flug ganze fünf Stunden auf unser Zimmer warten. Aber das Warten hat sich gelohnt. Wir hatten, so glaube ich das schönste Zimmer überhaupt und das Bett war echt super, ich habe noch nie so gut geschlafen. :)
Wir haben in Daressalam vier wunderschöne Tage verbracht. Susanne hatte eigens für uns einen einheimischen Führer organisiert, der auf uns aufpassen und uns in die Tansanianische Kultur einführen sollte. Sein Name ist Winston, er ist in unserem Alter und studiert im ersten Semester in Dar irgendwas technisches. Wir haben uns die Stadt angeschaut, die wirklich riesengroß ist. Es ist glaube ich sogar die größte Stadt in Tansania. Wir haben ein wenig eingekauft und jeden Tag von der Straße gegessen, ohne dass unser Magen verrücktgespielt hat.
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Leckeres Mittagessen in der Shoppingmal
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Und wer rettet die Retter??
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Winston, der beste Führer in Dar :)
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Die "Kiabakari Freiwilligen" auf der Fähre in Dar
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Mister Pesa
(Werbefigur für Vodafone/Vodacom)
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Aber am schönsten war unser letzter Tag in Dar, an dem wir beschlossen, mit dem Dalla-Dalla an den Strand zu fahren. (DALLA-DALLA= Kleinbus mit 7-9 Sitzplätzen in den aber durchschnittlich 16 Einheimische reinpassen) Der Strand in Daressalam ist wirklich herrlich und das Meer ist türkiesblau und schön angenehm warm. Doch nach einiger Zeit schwimmen im Meer, bemerkte Liesa (eine weitere der 4 Freiwilligen aus der Gegend Kiabakari), und Winston, dass sie in etwas hineingestiegen sind. Also gingen wir aus dem Wasser und sahen, dass die Beiden viele schwarze Stacheln im Fuß hatten. Als wir versuchten, die schmerzenden Stacheln mit einer Nadel herauszuziehen, versammelte sich um uns herum eine immer größer werdende Menschenmenge, die alle eine andere Meinung hatten, wie die Stacheln am besten herauszubekommen sind. Von einer Rasierklinge, bis zu Zitronensaft und Urin war alles dabei. Doch alle waren sich einig, die Stacheln müssen raus! Und nach einigem herum probieren, waren sie dann auch endlich draußen. Nun hatten wir keine Lust mehr nochmal in das wunderschöne Meer zu gehen. Nachdem wir trotz Lichtschutzfaktor 50 alle eine mehr oder weniger stark gerötete Haut hatten, beschlossen wir uns allmählich auf den Weg ins Hotel zu machen.
Der letzte Abschnitt der Reise: Musoma/Kiabakari
Unsere Zeit in Daressalam war nun zu Ende und unsere Reise ging weiter zu unserem eigentlichen Wohnort Kiabakari. Wir flogen zuerst mit einer äußerst kleinen Propellermaschine nach Musoma. Musoma ist die nächstgrößere Stadt in der Nähe Kiabakaris. Wir flogen also zuerst nach Musoma und unser Flug war wirklich äußerst holprig (auf und nieder immer wieder) und als die Landung dann schließlich auf einem Kartoffelacker ähnlichem Feld stattfand, war ich äußerst froh aus diesem Flugzeug aussteigen zu können. Von dort aus ging´s dann mit dem Auto weiter nach Kiabakari.
Es gibt nur eine Straße, die nach Kiabakari führt. Alle anderen Straßen würde ich eher als Feldwege bezeichnen. Die Straßen sind voll mit Menschen, die ihre Einkäufe auf dem Kopf transportieren, oder die mit ihren Fahrrädern ihren Erledigungen nachgehen, denn hier haben viele Menschen gar kein Auto. Die Menschen leben hier in kleine Lehm- und Blechhütten. Und jede Familie hat viele Tiere, Ziegen, Hunde, Hühner, Kühe, Schafe usw. Es ist hier alles ganz anders als in Europa. Es funktioniert hier erst mal nicht so viel. Z.B. haben wir mindestens dreimal in der Woche keinen Strom, mal kein Wasser mehr, und Internet sowieso nur äußerst selten. Wenn man Internet braucht muss man erstmal nach Musoma fahren. Beim Einkaufen muss man schon manchmal eine halbe Stunde auf sein Wechselgeld warten, da es erst bei vielen verschiedenen Nachbarständen zusammengetrieben werden muss. (Es kann nämlich keiner auf den größten Schein rausgeben (10 000 TSH), der etwa 4.50 Euro entspricht.) Hier läuft alles anders als in Deutschland, viel langsamer und viel stressfreier. Außer man macht sich den Stress selbst. :)
Tom; 20.09.2011-14.10.2011
Die Ankunft in der Foundation Kiabakari
In unserer Wirk- und Lebensstätte sind wir sehr herzlich aufgenommen worden. Jedoch war bei unserer Ankunft der Hausherr Father Woj…. geschäftlich in Polen unterwegs. Wir wurden aber von seinem Sekretär, Amoni und der Haushälterin Aurelia sehr herzlich begrüßt und herumgeführt.
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Der Wohnbereich im Haupthaus (im Bild: Amoni) |
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Der Kücheneingang im Haupthaus |
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Der Essbereich im Haupthaus |
Die ersten zwei Wochen in der neuen Heimat
In dieser Zeit haben wir auf die Rückkehr Father Wojs` gewartet und Kisuaheliunterricht bekommen. Da Amoni und Aurelia nur wenig Englisch verstehen, waren wir sehr froh, dass wir die Gesellschaft von Liesa und Sara hatten. Die beiden sind Freiwillige aus Deutschland (auch vom IB) die die ersten Wochen mit uns in der Foundation gelebt haben. Jetzt leben und arbeiten sie in einem nahegelegenen Mädcheninternat.
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Liesa und Sara, die beiden Butiama Freiwilligen
(Chief Wanzagi School)
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Unsere Kisuahelistunden waren sehr anstrengend für mich, da sie von morgens um 8 Uhr, bis nachmittags um 17 Uhr gedauert haben. Ein richtiger Crashkurs also! Der Lehrer ist so um die 60 Jahre alt und hat zwei Frauen, eine davon in unserem Alter (was hier anscheinend normal ist! :) ). Ansonsten gibt es hier die Sitte, dass Frauen beim Begrüßen älterer Personen eine Verbeugung vollführen müssen. Ein Knicks tut`s aber auch. Bei uns nicht auszudenken, oder!
Unser Lehrer ist sehr nett, hat aber in unseren Augen manchmal ziemlich konservative Ansichten. Doch den Unterricht gestaltet er gut und abwechslungsreich.
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Unser "Klassenzimmer" für Kisuahelistunden |
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Schüler und Lehrer
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Der Alltag kehrt ein
2. Oktober 2011: Father Woj kommt aus Polen zurück und bringt gleich noch eine Freiwillige (Agata) aus seiner Heimatgemeinde mit. Beide sind sehr nett und bringen Abwechslung, Struktur und etwas Lockerheit in unser, bisher vom Unterricht und Wattnspielen :) dominiertes Leben. :)
Seitdem haben wir viele schöne Ausflüge gemacht, abends Filme angeschaut und uns ein ganzes Stück weit mehr eingelebt.
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Ein Maisfeld wird angelegt |
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Das Resultat :)
(aber nur bei mir)
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100 Jahre Christentum in Musoma ( nach 5 Stunden Gottesdienst) |
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Economy Class |
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First Class
(wegen der Matratze)
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Ausflug nach Bunda |
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Kiabakari Family :) (ohne Amoni) |
Außerdem redeten wir mit den Schwestern des Nonnenkonvents über unsere zukünftigen beruflichen Tätigkeiten im Kindergarten und in der Grundschule.
Am 10 Oktober 2011 war dann unser erster Arbeitstag im Kindergarten. Wir beschlossen mit den Schwestern, uns erstmal jeden Tag eine andere Klasse anzuschauen, um einen kleinen Einblick in die Einrichtung zu bekommen. Unsere Arbeitstage begannen um 8 Uhr und endeten gegen 13 Uhr.
Ab nächster Woche dann, wird Denise die Lehrerinn in der „Babyclass“ (Klasse der kleinsten Kindergartenkinder) unterstützen. Das Wort Kindergarten beschreibt die Einrichtung eigentlich gar nicht richtig. Die Kinder lernen schon Lesen, Schreiben und Rechnen, und haben Naturwissenschaften als Unterrichtsfach. Klar dass da manche noch etwas überfordert sind.
Ich werde ab Montag wochenweise zwischen den Klassen des Kindergartens und der einzigen Schulklasse wechseln. Wahrscheinlich werde ich dann ab dem Beginn des nächsten Schuljahres (Anfang Februar???) eine eigene Klasse übernehmen. Aber es ist diesbezüglich noch nichts sicher ausgemacht.
Der Unterricht hier ist sehr stark von der Kultur geprägt (wie in Deutschland natürlich auch) und unterscheidet sich wesentlich gegenüber dem deutschen System.
Fotos vom Kindergarten und der Schule folgen so bald wie möglich.
Das war`s jetzt mal fürs erste. Wir konnten uns leider nicht früher melden, da das mit der Internetverbindung hier etwas schwierig ist.
Wir freuen uns aber über jede Mail und jeden Post von euch, auch wenn es manchmal lange dauert bis ne Antwort kommt.